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Die Flüsse beginnen über den normalen Richtwasserstand zu treten, ein bestimmter Pegel wird überschritten (Beginn der Ausuferung der Gewässer). Die Alarmstufe I wird nur dann ausgerufen, wenn ein weiterer Anstieg des Wasserpegels zu erwarten ist.
Der in der Hochwassermeldeordnung festgelegte Richtwert des Wasserstandes wird am Richtpegel überschritten (Überfluten von Grünland und forstwirtschaftlichen Flächen in den Überschwemmungsgebieten, Ausuferung des Wassers bei eingedeichten Gewässern bis an den Deichfuß). Ein weiteres Ansteigen des Wassers ist zu erwarten bzw. es treten - unabhängig vom Wasserstand - Abflussbehinderungen durch Eis auf.
Der in der
Hochwassermeldeordnung festgelegte Richtwert des Wasserstandes wird am
Richtpegel überschritten (Überflutung einzelner Grundstücke, Straßen,
Keller, Vernässung von Polderflächen durch Drängewasser). Die
Wasserstände am Deich erreichen die halbe Deichhöhe.
Zusätzlich durchzuführende Maßnahmen gegenüber Alarmstufe I und II:
Der in der
Hochwassermeldeordnung festgelegte Richtwert des Wasserstandes wird am
Richtpegel überschritten (Überflutung größerer Flächen einschl. Straßen
und Anlagen in bebauten Gebieten). Es tritt eine akute Gefährdung der
Funktionssicherheit von Hochwasserschutzanlagen ein.
Zusätzlich zu den in den Alarmstufen I bis III sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:
Fluss / Ort | Richtwasserstand der Alarmstufe I | Richtwasserstand der Alarmstufe II | Richtwasserstand der Alarmstufe III | Richtwasserstand der Alarmstufe IV |
---|---|---|---|---|
Elbe - Pegel Wittenberge | 450 cm | 550 cm | 630 cm | 670 cm |
Stepenitz - Pegel Meyenburg | 150 cm | - | - | - |
Stepenitz - Pegel Wolfshagen | 170 cm | 200 cm | 250 cm | 270 cm |
Stepenitz - Pegel | 180 cm | 270 cm | 300 cm | 370 cm |
Dömnitz - Pegel | 180 cm | 200 cm | 225 cm | 250 cm |
Mit
der Rückverlegung des Deiches auf einer Länge von 6,1 km und durch
Absenkung des Altdeiches wird die Voraussetzung für die Umsetzung des
Naturschutzgroßprojektes Lenzener Elbtalaue geschaffen. Den Lauf der
Elbe bestimmen weiträumige Auen im Wechsel mit engen Flussabschnitten.
Am „Bösen Ort“ bei Lenzen verringerte sich die Hochwasser-Abflussbreite
durch Eindeichungen von 1.200 m
auf unter 500 m. Zusammen mit der Biegung des Flusses um 90 ° bot diese
Stelle ein erhebliches Hochwasser – Gefährdungspotential. Durch die
Deichrückverlegung entstehen 420 ha Retentionsfläche, auf der sich wieder eine naturnahe Auenlandschaft entwickeln kann. Die Regeneration von Hart- und Weichholz- Auwäldern im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe wird möglich. Die Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Hochwasserschutzes.
Das Deichprojekt:
Der gut sechs Kilometer lange Neudeich zwischen Lenzen und Wustrow wird als Dreizonendeich errichtet. Er überragt das umgebende Gelände um sechs Meter und ist am Deichfuß etwa 45m breit. Die Deichkrone (3m breit) ist mit einem 1,60m breiten Radweg versehen. Etwa zwei Meter unterhalb der Krone verläuft der Deichverteidigungsweg (3m breit).
· Für jeden lfd. Deichmeter wurden ca. 150 m³ Erdreich bewegt, insgesamt etwa 921.000 m³.
· Die benötigten Erdmassen wurden größtenteils aus den zu schaffenden Flutrinnen zwischen Alt- und Neudeich gewonnen.
· Flutrinnen dienen u.a. der Durchströmung des neuen Deichvorlandes und der Schaffung auentypischer Reliefveränderungen.
· Zurzeit erfolgt die Absenkung des Altdeiches an sechs Stellen, wobei diese „Deichschlitze“ im Sinne der Auwaldentwicklung mit den
Flutrinnen korrespondieren.
· Der Altdeich wird nicht rückgebaut, er bleibt als Leitdeich bestehen.
· Durch Ausbreitung des Hochwassers in das neue Deichvorland kann im unmittelbaren Projektgebiet eine Wasserspiegelabsenkung von bis
zu 25 cm erreicht werden.
· Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen etwa 12,5 Mio Euro.